Den Weg der Gefiederten Schlange zu gehen bedeutet, einen Schritt in die Dunkelheit und einen Schritt ins Licht zu tun. Das ist der menschliche Entwicklungsweg, wie ihn die Maya sehen.

Im Hochland von Guatemala leben noch viele Schamanen und Priester die alte Maya-Tradition. Ein Ehepaar zelebrierte eine Zeremonie, in welcher nach meinem Entwicklungsweg gefragt wurde. Es war ganz eindeutig: Ich gehe den „Camino Blanco“, meinen weißen Weg, geradlinig durch den Westen, durch die Dunkelheit.

Mit dieser Information bin ich dann allein gelassen worden. Die Bedeutung werde ich während meiner Mediationen erfahren im Tempel des Totengottes.

Tempel des Totengottes? Mir wurde etwas mulmig. Wir in unserer „kultivierten“ Gesellschaft haben den Tod und alles was dazu gehört zum Tabuthema erklärt. Ist schon interessant, wie tief meine Ängste verwurzelt waren. Während meines Aufenthaltes in den Anden konnte ich sie loslassen.

Der Totengott oder die Göttin des Todes „Kemè“ stehen für Tod, Wiedergeburt und Transformation. In der Kiva hatte ich eine sehr berührende, liebevolle, Begegnung mit ihr.

Schon lange arbeite ich in meinen Aufstellungen auch mit  verstorbenen Seelen, sie machen mir keine Angst mehr. Die Dunkelheit, was bedeutet sie? In der Dunkelheit der Gebärmutter wachsen wir zum lebensfähigen Menschen heran. In der Nacht regenerieren wir für unsere Aktivitäten am Tag. Wir legen den Samen in die dunkle Erde, dort schlägt er Wurzeln und wächst dem Licht entgegen.

So liegen auch unsere verborgenen Potenziale in der Dunkelheit. Alle Fähigkeiten, die wir in anderen Inkarnationen perfektioniert haben, liegen im Dunkeln und warten darauf, von uns aktiviert zu werden. In der Dunkelheit liegen auch unsere Anteile, die wir ablehnen. Davor haben die meisten Menschen große Angst.  In meiner Arbeit stellen wir immer fest, dass es gar nicht so schlimm ist, die verbannten Anteile zu umarmen und liebevoll zurückzuholen. Zu integrieren, damit wir vollständig werden können.  Die Angst vor der Dunkelheit sitzt tief. Die Esoterikszene beschäftigt sich vorwiegend mit dem Licht. Friede, Freude, Eierkuchen. Beim Yoga wird von den unteren Chakren nach oben meditiert. Immer nur nach oben ins Licht. So oft habe ich beobachtet, dass sowohl in der Yoga- als auch in der Esoterikszene viele Menschen ungeerdet sind, kaum lebensfähig. Viele flüchten in diese Philosophien, weil sie sich dem Leben nicht gewachsen fühlen, Antworten und Wege suchen. Dort finden sie diese nicht wirklich. Nach meinen Erfahrungen ziehen wir die wahre Kraft aus der Tiefe. Wie die Lotusblume von ihren Wurzeln tief im Schlamm liegend genährt wird und vom Licht der Sonne.

In der Dunkelheit finden wir unsere früheren Inkarnationen, ein wundervolles Geschenk, ebenso wie unsere Ahnenlinie einen Schatz darstellt.

Das Alte integrieren, ins Jetzt holen und mit dieser Kraft nach vorne schauen. Mit starken Wurzeln können wir werden, was wir tief in unserem Innern sind. Göttliche Wesen mit Schöpferenergie, die ihre Realität in Verbindung mit Ihrem Lebensplan kreieren.

Ein Schritt in die Dunkelheit, ein Schritt ins Licht.

Diese Philosophie der Maya-Kultur kann ich nur empfehlen.

Die Gefiederte Schlange wird als Gottheit verehrt. Im Hochland von Guatemala wird sie Q’uq’umatz oder Kukulcán genannt. Bekannt ist sie auch unter dem Namen Quetzalcoatl.

Deine Etna

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